UCI Gran Fondo Weltmeisterschaften 2024
Vom 29.08 bis 01.09.2024 fanden die offiziellen UCI-Weltmeisterschaften in den Altersklassen in Aalborg statt. Wie schon in dem vorherigen Bericht geschrieben, hatten wir vier: Nina, Nils, Gregor und meine Wenigkeit Sven, uns in Svendborg für die Wettbewerbe qualifiziert. Darüber hinaus war Jorid auch mit angereist, um uns bei vielfältigen Tätigkeiten zu unterstützen, die an den Veranstaltungstagen so anfallen und teilzuhaben an dieser großen internationalen Veranstaltung.
567 Radsportlerinnen und 2.704 Radsportler aus 74 Nationen hatten gemeldet. Besonders erwähnenswert ist die Teilnehmerzahl von 95 Aktiven aus Australien.
Wir reisten am Vortag an, um insbesondere auch unsere Zeitfahrmaschinen im Vorfeld checken zu lassen, ob alle dem aktuellen UCI-Regelwerk entsprechen. Das klappte schon mal ganz gut, obwohl wir mit langen Wartezeiten bei ca. 30°C zu kämpfen hatten.
Am Donnerstag ging es dann auf die landschaftlich außerordentlich attraktiven Strecke, zeitweise mit Blickkontakt auf den Limfjord. 33,4 KM auf einem welligen Kurs mussten von den 715 Gemeldeten bewältigt werden. Der Wind wehte frisch, aber nicht stärker, als wir es gewohnt sind. In nachfolgender Reihenfolge gingen wir auf die Strecke.
Nina belegte den 16. Platz in der Altersklasse 19-34 Jahre weiblich mit einem Schnitt von 36,43 km/h.
Ich konnte mein Leistungsvermögen auf die Pedale bringen und belegte den 22. Platz mit einem Schnitt von 39,9 km/h.
Gregor hat alles gegeben und brauchte nach der Zieldurchfahrt erstmal einige Minuten für sich, was bei seinem Schnitt von 45,1 km/h sicher verständlich ist. Er belegte damit den 24. Platz von 65 gestarteten Zeitfahrern.
Nils startete in der Altersklasse 35-39 Jahre. Leider fühlte er sich gesundheitlich angeschlagen und nicht auf Topniveau; sein Schnitt von 42,3 km/h konnte bei ihm natürlich keinen Begeisterungssturm auslösen. Er belegte damit Platz 40.
Am Freitagabend kam unser Team-Highlight. Der Bund Deutscher Radfahrer hatte uns von fünf interessierten Teams ausgewählt, als Germany 1 bei einem Staffelwettbewerb zu starten. Das machte uns schon ein wenig stolz, denn man bekommt nicht alle Tage die Möglichkeit, Deutschland im Nationaltrikot und mit unseren roten Kieler RV Helmen vertreten zu dürfen.
Jede/r musste 6,6 KM inmitten von Aalborg absolvieren, bevor der Wechsel stattfand. 26 Teams starteten gemeinsam mit jeweils dem/der ersten Fahrer/in in einer Reihenfolge ihrer Wahl. Wir belegten den 15. Platz mit einem Schnitt von 43,14 km/h. Klar, das meine Wenigkeit und Nina den Schnitt etwas reduzierten; Gregor und Nils waren absolut unter den Topfahrern. Die vier Weltmeistertrikots wurden dem polnischen Team übergestreift. Es hat uns allen viel Spaß bereitet und wir fühlten uns als TEAM.
Samstag war kein Rennen angesetzt. Jorid, Gregor und ich fuhren eine 90 KM-Runde und machten uns mit den streckentypischen Bedingungen vertraut, die uns am Sonntag erwarten würden.
Am Sonntag starteten dann 1.984 Akteure der Altersklassen bis zum 59. Lebensjahr auf die große Gran Fondo Runde (152,9 KM mit 1.326 Höhenmetern) und 574 Akteure ab dem 60. Lebensjahr auf die Medio Fondo Runde (112,4 KM mit 946 Höhenmetern). Das ist schon wirklich eindrucksvoll, wenn gut 2.500 Starter/innen innerhalb von einer Stunde auf die Strecke geschickt werden. Für alle Teilnehmer/innen war das Tragen von Nationaltrikots Pflicht. Der Start der ersten Gruppe erfolgte um 09:00 Uhr.
Für Nils ging es gemeinsam mit weiteren 258 Startern auf die Gran Fondo Strecke.
Gregors Gruppe folgte direkt dahinter mit 287 Startern.
Ich startete dann um 09:45 Uhr mit 113 Startern auf die Medio Fondo Runde.
Nina und Jorid waren mit Trinkflaschen bestückt an den Verpflegungsstationen positioniert. Da es sonnig und warm werden sollte, sind wir diesbezüglich auf Nummer sicher gegangen.
Nils und Gregor erreichten die erste Verpflegungskontrolle nach 60 KM jeweils an der Spitze ihrer Gruppe. Das war schon einmal ein guter Start, da es unterwegs leider auch den ein oder anderen Sturz gab. Und dann schlug vor der zweiten Verpflegungskontrolle bei KM 90 leider für beide die Defekthexe gnadenlos zu. Beide hatten einen Reifendefekt (und das nun an diesem besonderen Tag!) und mussten das Rennen beenden, da keine Materialwagen hinter dem Feld fuhren. Sie retteten sich zumindest vor dem Besenwagen, in den sie vermutlich erst nach langer Wartezeit hätten zusteigen können, denn die Defekte passierten in der Nähe der Verpflegungskontrolle, an der Nina und Jorid mit den Autos standen.
Ich konnte in meiner Gruppe (65 bis 69 Jahre) bis zur letzten Steigung, die bei KM 93 zu bewältigen war, in der ersten Gruppe gut mitfahren, musste dann allerdings etwas reissen lassen und konnte diese Lücke nicht mehr schließen. Zum Glück war es nicht mehr weit bis zum Zielstrich, den ich sehr zufrieden als 31. von 113 erreichte.
Ich werde diese Veranstaltung in guter Erinnerung behalten, da es riesig Spaß gebracht hat, mit vielen hochkarätigen Sportlern in den jeweiligen Klassen zusammengekommen zu sein.
Und WIR als TEAM des Kieler RV, allesamt in Nationaltrikots, das ist schon was. Ich bedanke mich auch an dieser Stelle an Nina und Jorid, Nils und Gregor für euren Teamgeist, den ich sehr zu schätzen weiß.
Die nächste Weltmeisterschaft findet 2025 in Australien statt, gefolgt von Kanada in 2026.