Auftakt in Bad Bramstedt: KRV sammelt Podiumsplätze
Vor zwei Jahren machte Corona dem Radrennen in Bad Bramstedt einen Strich durch die Rechnung. Jetzt konnte es am Rande des Frühlingsfestes endlich stattfinden. 265 Starter aus ganz Deutschland kamen.
Der Wind pfiff ordentlich durch die Straßen, als die Rennfahrer beim Radrennen in Bad Bramstedt um die Wette sausten. Auf dem 1,5 Kilometer langen Kurs am Rande des Frühlingsfests mussten die Männer 40 Mal, die Frauen 28 Mal den Liethberg hochfahren.
„Einmal das Ding hoch ist kein Problem. Beim 40. Mal tut es dann doch ganz schön weh“, sagte Maik Seidel, Organisator des Radrennens. Es war das Auftaktrennen für die Rennserie „Specialized Cup“, die in verschiedenen Städten in Schleswig-Holstein ausgetragen wird.
Um 9.40 Uhr gingen die ersten Fahrer auf die Strecke. Den Liethberg hoch, 180 Grad Wende auf der Höhe des Fuhlendorfer Wegs, wieder runter, eine scharfe Linkskurve in die Straße „Unter der Lieth“, zwei Rechtskurven, in die Rosenstraße und wieder den Berg hoch. „Vor zwei Jahren hatten wir das Radrennen schon einmal organisiert. Doch dann kam Corona und wir mussten alles absagen“, sagte Maik Seidel.
Nicht nur die Rennfahrer freuten sich, dass das Radrennen nun stattfinden konnte. Etliche Anwohner an der Strecke setzten sich mit Stühlen in den Garten und feuerten die Radfahrer an. 265 Starter hatten sich angemeldet. „So viele Sportler hatten wir noch nie bei einem Specialized Cup“, sagte Seidel.
Gekommen waren sie aus ganz Deutschland. Den weitesten Weg hatte Magnus Trebes. Er war aus der Nähe von Erfurt angereist. „Nächste Woche ist das erste Bundesliga-Rennen in der Nähe von Karlsruhe. Ich wollte das hier als Vorbereitung nutzen“, erklärte der 19-Jährige.
Der weite Weg hat sich gelohnt. Trebes startete im Elite-Rennen der Männer. Nach rund 20 Kilometern setzte er sich mit einer dreiköpfigen Spitzengruppe vom Feld ab und gewann. „Ich wusste, dass ich im Sprint keine Punkte holen kann, deswegen musste ich das Feld auseinander nehmen“, erklärte er. In der letzten Runde attackierte er aus der Spitzengruppe heraus und fuhr mit zehn Metern Vorsprung als Erster über die Ziellinie, gefolgt von Benjamin Bräuer vom Bike Market Team und Nils Becker (Kieler RV).
Für die Bundesliga fühlt Magnus Trebes sich jetzt gut gewappnet. „Vielleicht noch nicht dieses Jahr, aber 2023 möchte ich ein Bundesliga-Rennen gewinnen“, sagte er zuversichtlich. Und dann kommt die Profikarriere? „Ich glaube, ich bin auf dem Weg dahin.“
Auch bei den Frauen wurde ordentlich Gas gegeben. Zusammengesetzt war das Feld aus den Klassen der Seniorinnen, der Elite Frauen und einer U 19-Fahrerin. Schon nach wenigen Kilometern setzte sich Cordula Neudörffer aus dem Bundesliga-Team des Kieler RV vom Hauptfeld ab. Solo fuhr sie das Rennen zu Ende und gewann die Klasse der Seniorinnen. „Mein Team hat klasse für mich gearbeitet, damit ich alleine wegfahren kann“, sagte die Kisdorferin hinterher mit einem strahlenden Gesicht. In der Elite-Wertung der Frauen setzte sich Lisa Robb aus Hamburg (Team Stuttgart) an die Spitze, gefolgt von Katharina Hinz (Kieler RV) und Bianca Bernhard (Project19VeloClub).
Maik Seidel war zufrieden mit der Veranstaltung. „Viele haben die Strecke gelobt, und bei dem schönen Wetter hat es echt Spaß gemacht“, sagte er. Nur an einer Stelle müsste beim nächsten Mal nachgebessert werden. „Einige Anwohner sind trotz Absperrung mit ihrem Auto oder ihrem Fahrrad entgegen der Rennrichtung auf die Strecke gefahren. Das ist echt gefährlich. Da müssen wir uns etwas überlegen, damit das nicht wieder passiert.“